Wiborada-Kinderbuch
Eine mutige Frau aus dem frühen Mittelalter. Ein neugieriges Mädchen von heute. Und eine Stadt voller Spuren: Das neu erschienene Kinderbuch „Mit Clara auf den Spuren von Wiborada“ verbindet Vergangenheit und Gegenwart.
Inhalt
Das kleine Mädchen Clara erlebt mit ihrer Gotta einen besonderen Nachmittag. Clara freut sich immer darauf Zeit mit ihr zu verbringen, denn ihre Gotta kennt immer so spannende Geschichten.So hört Clara die einzigartige Geschichte von der Wiborada von St. Gallen und nicht nur das: Sie macht sich auf den Weg durch die Stadt und entdeckt dort deren Spuren. Es ist die Geschichte Wiboradas. Clara macht sich auch Gedanken über ihr eigenes Leben. Das Bilderbuch erzählt von Begegnungen unterwegs und auch von der Beziehung, die eine Gotta zu ihrem Patenkind hat und umgekehrt. Und da ist auch noch die Amsel. Aber was hat sie für eine Bedeutung?
Und manches Mal wird auch die Leser- und Hörerschaft eingeladen, eigene Antworten auf bestimmte Fragen zu finden. Sie werden so selbst Teil dieser Geschichte.
Hier ist das Kinderbuch «Auf den Spuren von Wiborada» erhältlich:
ISBN 978-3-033-11636-8
Das Buch kostet 24.90 CHF.
- Religionspädagogische Medienstelle, Klausstrasse 10, Altstätten
- Papeterie Enderli, Gerbergasse 5, Altstätten
- Bücherladen, Hauptgasse 10, Appenzell
- Booksinbuchs, Bahnhofstrasse 27, Buchs
- Buchhandlung Zur Rose, Gallusstrasse 18, St.Gallen
- Stiftsbibliothek St. Gallen, Klosterhof 6d, St.Gallen
- Buchcafé Benedikt, Bankgasse 12, St.Gallen
- per Mail via: gabi.ceric@hotmail.com
ISBN 978-3-033-11636-8
Das Buch kostet 24.90 CHF.
Die Autorin: Gabi Ceric
Gabi Ceric wirkte als Seelsorgerin in Stäfa/ZH, Graz/Österreich, Oberriet, der Seelsorgeeinheit Blattenberg und von 2006 bis 2023 war in der Psychologischen Ersten Hilfe des Kantons St. Gallen. Im Mai 2022 war sie Inklusin in der Wiborada-Zelle. Aktuell ist sie als Spitalseelsorgerin in der Rehaklinik Walenstadtberg und im Spital Grabs tätig.Der Illustrator: Patrick Steiger
Patrick Steiger ist ein seit 1989 freischaffender Künstler und Illustrator aus Altstätten SG. 2011 erschien der erste Band der Bilderbuchreihe „Türli & Flidari“. Mittlerweilen gibt es 7 Bände, welche Patrick Steiger mit Zeichnungen gestaltete. 2021 erfolgte mit dem Oberrieter Bilderbuch „Auf Entdeckungsreise mit Gritli, Wolfi und Samira“ die erste Zusammenarbeit mit Gabi Ceric.Im öffentlichen Raum Altstättens können seine Werke auf der Fassade der Papeterie Enderli (2002) und des Primarschulhauses Klaus (2017) bestaunt werden.
Foto: Gabi Ceric und Patrick Steiger (vorne) mit (v.l.n.r.) Werner Sivec, Galledia Druckerei Rheintal, Manuela Mitter, Leiterin Medienstelle Altstätten, Hildegard Aepli und Alexandra Moser, Medienstelle Altstätten.
«Wiborada für die nächste Generation»
Autorin Gabi Ceric und Illustrator Patrick Steiger nehmen Kinder und Erwachsene mit auf eine besondere Entdeckungsreise durch St. Gallen. Im Interview erzählen die beiden von ihren Ideen, Herausforderungen und davon, warum Wiborada auch für die nächste Generation wichtig ist.Das Interview führte Hildegard Aepli, Initiantin des Wiboradaprojektes, anlässlich der Buchvernissage am 28. November 2025 in der Religionspädagogischen Medienstelle Altstätten.
Hildegard Aepli: Ihr erzählt eine Geschichte über eine frühmittelalterliche Frau. Vor welchen Herausforderungen standet ihr dabei?
Gabi Ceric: Wie wird die Geschichte für Kinder verständlich? Schon für Erwachsene ist es schwer zu begreifen, wer Wiborada war und was sie tat. Begriffe wie «Inklusin» erklärte ich nicht ausführlich, sondern vertraute auf den Erzählzusammenhang. Ausserdem versuchte ich Begriffe wie «eingesperrt werden» zu umschreiben, da sie Kindern Angst machen können. «Wiborada liess sich einschliessen» klingt ganz anders.
Mir war wichtig, nicht nur die Legende für Kinder nachzuerzählen, sondern das Leben und Wirken Wiboradas mit dem Leben im Hier und Jetzt zu verbinden. Darum gibt es eine Rahmengeschichte mit Clara, die von ihrer Gotta durch St.Gallen begleitet wird.
Patrick Steiger: Das half mir sehr, denn so musste ich nicht das Mittelalter zeichnen, sondern die moderne Stadt St. Gallen! (schmunzelt) Gemeinsam mit Gabi Ceric besuchte ich die Stationen, an denen man heute noch etwas von Wiborada entdecken kann: St.Georgen, die Stiftsbibliothek, St.Mangen. Herausfordernd war der Wiboradaweg. Die Passerelle über den Unteren Graben war nämlich zum Zeitpunkt unserer Erkundungen noch gar nicht fertig gestellt!
Hildegard Aepli: Worauf hast du geachtet, damit die Bilder für Kinder interessant sind?
Patrick Steiger: Auf Details – hier ein Mäuschen, da noch ein Vögelchen oder Engelchen. Die Illustrationen sind aber keine klassischen Wimmelbilder. Ich lasse lieber ein bisschen Raum.
Hildegard Aepli: Wiborada ist die erste offiziell heiliggesprochene Frau weltweit und dennoch vielen unbekannt. Was hat die Beschäftigung mit dieser Frau mit euch gemacht?
Patrick Steiger: Für mich ist sie in erster Linie ein Mensch geblieben.
Gabi Ceric: Als Seelsorgerin im Bistum St.Gallen habe ich Wiborada in den Jubiläumsjahren «Ganz schön heilig» (2009-2012) entdeckt. Im 2022 lebte ich eine Woche als Inklusin freiwillig eingeschlossen in der nachgebauten Wiboradazelle bei St.Mangen und beschäftigte mich noch intensiver mit ihr. Zum Geburtstag bekam ich eine Wiborada-Ikone geschenkt, diese hat ihren Platz bei uns im Esszimmer. Ihre Botschaft, ihr «Dasein» und ihre Hartnäckigkeit lassen mich nicht mehr los. Nun wird viel unternommen, um Wiborada bekannter zu machen. Ich wollte etwas für die nächste Generation schaffen.
Hildegard Aepli: Das Kinderbuch «Auf den Spuren von Wiborada» endet nicht nach der Erzählung. Wie kam es dazu, dass noch mehr enthalten ist?
Gabi Ceric: Mit der Druckerei besprachen wir, dass das Buch 40 Seiten haben soll. Doch ein Kinderbuch mit 40 Seiten, das wäre viel zu lang! (lacht) Darum enthält es nach der Geschichte noch eine Materialsammlung mit Informationen zum Psalmengebet – es heisst, dass Wiborada alle 150 Psalmen auswendig konnte – , zu den Namenspatroninnen der beiden Protagonistinnen sowie zur Stiftsbibliothek. Ausserdem abgedruckt sind drei Wiborada-Lieder für Erwachsene und ein Wiborada-Gebet für Kinder abgedruckt.
Hildegard Aepli: Eine religionspädagogische Schatzkiste!
Gabi Ceric: Ja, so gibt es für die ganze Familie etwas zu entdecken.



